1820 |
Beginn des Flussspatabbaus am Naabranken nördlich von
Wölsendorf. |
1823 |
Bauer Rosner aus Schmidgaden bringt Flussspat mit
Pferdefuhrwerken nach Regensburg |
1863 |
Eröffnung der zweigleisigen Bahnstrecke
Schwandorf - Weiden. Schwarzenfeld wird Verladebahnhof für Flussspat |
1880 |
Beginn des Fluoritbergbaus in Wölsendorf durch Baron v.
Stengel aus Regensburg, der auf der "Kuppel" Untersuchungsschächte
abteuft. |
1883 |
Wolfgang Zimmermann aus Nabburg kauft den
Spatbruch am Wolfsbirl und beginnt Schürfarbeiten auf Flussspat. |
1896 |
Georg Bauer teuft mit Hilfe eines 12-PS -
Dampfmobils auf der Kuppel einen Schacht bis 45m Teufe ab und fährt zwei
von übertage bekannte Gänge im Streichen untertage auf. |
1898 |
Gutsbesitzer Wilhelm Reichhart baut in der
Freiung Flussspat ab und teuft dazu einen Schacht bis 16m ab. |
1900 |
Georg Bauer setzt die erste Waschtrommel
und ein Leseband ein. Jahresförderung aller Gruben ca. 7000 Tonnen. |
1902 |
Wilhelm Reichhart liefert 600 Tonnen
Flussspat per Bahn nach Österreich. |
1904 |
Wölsendorf erhält einen Bahnhof und eine
Verladestation für den Flussspat. |
1911 |
Georg und Babette Bauer erwerben in
Wölsendorf den sog. "Weberbruch" (späterer Johannesschacht) |
1920 |
Hans Bauer, Sohn des Georg Bauer und
Nachfolger als Firmenbesitzer, teuft den nach seiner Frau benannten
Marienschacht und den Johannesschacht ab. Abbau auf dem Anna-Gang bei
Stulln durch die Süddeutschen Flussspatwerke |
1922 |
Flussspatabbau am Wölsenberg und
Aufbereitung in Wölsendorf durch die Fa. Pfeiffer und Co., Nabburg. |
1923 |
Errichtung einer Flussspataufbereitung und
einer Mineralmühle durch Hans Bauer am Bahnhof Wölsendorf. Verkauf des Marienschachts an die Rüttgerswerke AG/Berlin (erste Chemiefabrik im Wölsendorfer Revier) |
1927 |
Verkauf des Marienschachts an die Riedel
de Haen AG/Hanover. Gründung der Gewerkschaft Wölsendorf durch diese Chemiefirma. |
1929 |
Erwerb der Flussspatvorkommen am Nebelberg
durch die Firma Vereinigte Aluminiumwerke AG Berlin. |
Zwanziger und dreißiger Jahre |
Zeiten häufigen Besitzwechsels durch
kleine Firmen und Privatunternehmer infolge fehlender Finanzmittel und
Absatzschwierigkeiten, oft Konkurse, keine systematischen Aufsuchung und
Erschließung der Flussspatvorkommen möglich. |
1930 |
Hans Bauer verkauft die Grube
Johannesschacht und den Staatsbruch bei Wölsendorf inklusive Aufbereitung
an die Rheinische Fluss- und Schwerspatwerke GmbH, Ludwigshafen (bis 1945
IG Farben, später Bayer Leverkusen) |
1933 |
Der Gutsbesitzer Reichhart und die
Sparkasse Schwarzenfeld verkaufen die ehemaligen Gruben und Abbaurechte in
der Freiung an Anton Kallmünzer aus Schwarzenfeld. |
1935 |
A. Kallmünzer teuft den ersten Schacht der
Grube Cäcilia bis 86m Tiefe ab. Bau einer Aufbereitung mit Waschtrommeln, Sieben und Setzmaschinen |
1936 |
Bau der ersten Flussspatflotation im
Wölsendorfer Revier (bereits 1930 erste Flussspatflotation der Welt im
Regensburger Revier) neben dem Marienschacht durch die Gewerkschaft
Wölsendorf |
1940 |
Auftrag durch die Reichsregierung an Fa.
Riedel de Haen in Hannover zum Aufkauf aller Flussspatgruben |
1945 |
Durch Zerstörung des Stromnetzes der
Oberpfalzwerke in Folge Bombardierung fallen die Pumpen aus und die Gruben
laufen voll Wasser |
1946 |
Leerpumpen der Gruben und Wiederaufnahme
der Förderung |
1950 |
Durch Ausbruch des Korea-Krieges
verstärkte Nachfrage nach Flussspat in den USA, Fluorid wird begehrter
Exportartikel |
1951 |
Wölsendorf-Schwarzenfelder Revier wird
größter Flussspatproduzent in der Bundesrepublik und in Mitteleuropa,
sowie größter Exporteur von Flussspat in die USA Geologische Kartierung
und Untersuchung auf neue Gänge aufgrund der erhöhten Nachfrage |
1952 |
10 % der Weltproduktion aus dem Revier:
140 000 Tonnen Förderung aus 12 Gruben bei rund 1 000 Bergleuten und
Angestellten Grube Cäcilia fördert zeitweise ca. 5 000 Tonnen im Monat,
damit größte Flussspatmine der Welt |
1953 |
Erstfund von Uranpechblende durch H. Ziehr auf der 70-m-Sohle des Marienschachts, später auf allen Sohlen Uranerz und erstmals neues Mineral Coffinit |
1954 |
Bayerische Braunkohlen Industrie AG
Schandorf untersucht Uranvererzungen Bergmännische Aufschlussarbeiten
auf Uran im Marien- und Johannesschacht sowie im Erna-Anna-Gang, jedoch
keine Gewinnung |
1955 |
Ab diesem Jahr Rückgang der
Flussspatförderung |
1968 |
Beginn von Kernbohrungen auf der Grube
Cäcilia mit Ziel 500 m Teufe zur Erkundung der Fortsetzung des
Cäcilia-Gangs nach der Tiefe |
1975 |
Stilllegung der Grube Cäcilia, Nutzung als
Wasserhaltung für die Grube Hermine |
1979 |
Schließung des Marienschachtes Die Suche
nach Uranerz bringt Hoffnung in die Region, den Bergbau doch noch erhalten
zu können. |
1980 |
Eröffnung des Besucherbergwerks
Reichhart-Schacht in der Freiung |
1982 |
Zeitungsmeldung: "Ein "strahlender" Traum
zerronnen". Ende des Uranbergbaus in ganz Ostbayern zeichnet sich ab. |
1987 |
Schließung der Grube Hermine als letzte
Grube im Flussspatrevier |
1993/94 |
Liquidierung der Vereinigten
Flussspatwerke Stulln GmbH |
Mit freundlicher Genehmigung des Autors: Rudolf Geipel, Regenstauf |